Narkose

Wissenswertes rund um die Narkose für Patientinnen & Patienten
Gerne möchte ich Sie hier über den normalen Ablauf einer Narkose informieren und worauf Sie vor und nach der Narkose bei ambulanten Eingriffen achten sollten. 
01 Vorbereitung
Sie erhalten von der Sprechstundenhilfe der jeweiligen zahnärztlichen oder chirurgischen Praxis zusammen mit dem Bogen für die Narkoseaufklärung zusätzlich einen Patienteninformationsbogen.

Bitte melden Sie sich dann bei mir wegen der bevorstehenden Operation unter folgender Nummer: 

0163-2877826

Bitte seien Sie circa 30 Minuten vor dem geplanten OP-Termin in der Praxis!!

Zum Operationstermin bringen Sie dann bitte folgende Unterlagen mit:
  • Krankenversichertenkarte
  • unterschriebene Einverständniserklärung für Operation und Narkose
  • wenn vorhanden: Betreuungsurkunde, Allergiepass, Narkoseausweis, Laborbefunde, EKG, Medikamentenliste, Arzt-/Krankenhausbriefe, etc.

WICHTIG!!!

Sie können am Vorabend ganz normal zu Abend essen, sollten am OP-Tag selbst jedoch keine Mahlzeit mehr zu sich nehmen.
 
bis zu 6 Stunden vor der Narkose:
nicht mehr rauchennicht mehr essen, kein Kaugummi kauen, kein Bonbon lutschen, nichts mehr trinken, außer:

bis 2 Stunden vor der Narkose sind noch 1-2 Gläser/Tassen klare Flüssigkeit ohne Fett und ohne feste Bestandteile erlaubt, also: Kaffee schwarz, Wasser mit und ohne Sprudel, Tees sind erlaubt ABER kein Alkohol und keine Milch!!!

Hinweis:
Falls Sie die Nüchternheitszeiten nicht einhalten, kann keine Narkose durchgeführt werden und damit auch keine Operation!! Das Risiko, dass Sie im nicht nüchternen Zustand während der Narkoseeinleitung erbrechen und Magensaft verschlucken (sogenannte Aspirationsgefahr) ist um ein Vielfaches erhöht und birgt viele Risiken bis hin zur Lebensgefahr! Die OP müsste dann verschoben werden.

Vor der Narkose/Operation führen wir ein Gespräch, in dem wir evtl. noch offene Fragen klären können.

Im Anschluss folgt eine körperliche Untersuchung (Abhören der Lunge, Inspektion der Mundhöhle und des Halses).

Für den sicheren Nachhauseweg müssen Sie sich nach einem operativen Eingriff von einer erwachsenen Person abholen und in den ersten 24 Stunden betreuen lassen. Ein Taxi allein reicht nicht aus. Andernfalls kann die Narkose nicht durchgeführt werden. 

Wegen der Narkosemittel dürfen Sie in den ersten 24 Stunden nach dem Eingriff nicht aktiv am Straßenverkehr egal in welcher Form teilnehmen, keine gefährlichen Tätigkeiten ausüben, keinen Alkohol trinken, nicht rauchen und auch keine wichtigen Entscheidungen treffen (z.B. Verträge unterschreiben).
02 Narkose
Sie werden im Operationssaal mit einem Überwachungsmonitor verbunden, der während der Narkose Ihre Vitalwerte (Blutdruck, Sauerstoffsättigung, EKG) misst. 

Zusätzlich erhalten Sie einen Venenzugang über den das Narkose- und Schmerzmittel individuell und wirkungsabhängig mittels Perfusorpumpe kontinuierlich verabreicht wird, so dass Sie während der Narkose tief und fest schlafen und später schmerzfrei aufwachen können. 

Wenn Sie ausreichend tief schlafen, wird Ihr Atemweg gesichert. Je nach Eingriffsort und Indikation werden entweder sogenannte schonende Kehlkopfmasken (Larynxmasken) oder wenn medizinisch notwendig (z.B. bei Sodbrennen in nüchternem Zustand) ein konventioneller Beatmungsschlauch verwendet. Bei Eingriffen im Mundraum erfolgt das Einführen des Beatmungsschlauchs über die Nase.

Die Narkose wird so lange fortgeführt bis der Operateur fertig ist. Sie werden im OP aufwachen und von dort im Anschluss in den Aufwachraum gebracht.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Ihre Begleitperson Sie wegen der Grösse des Aufwachraums in einigen Praxen nicht sofort aufsuchen kann, da dort eventuell auch andere Patienten liegen und ihre Ruhe brauchen. Bei Kindern machen wir jedoch verständlicherweise eine Ausnahme.
03 Aufwachraum
Im Aufwachraum schlafen Sie sich aus, um nachher ausreichend wach mit Ihrer Begleitperson nach Hause gehen zu können.

Sie werden im Aufwachraum von einer Mitarbeiterin betreut, die Sie überwacht und Ihnen bei Bedarf Schmerzmittel verabreicht. Bitte beachten Sie im weiteren Tagesverlauf die jeweiligen Tageshöchstdosen (siehe Beipackzettel) der jeweiligen Medikamente, wenn Sie im Aufwachraum z.B. 600 mg Ibuprofen erhalten haben.

Im Durchschnitt verbleiben Sie ein bis zwei Stunden im Aufwachraum. Bringen Sie sich bei Bedarf etwas leicht Verdauliches zu essen und ggf. zu trinken mit.

Aufgrund der modernen Narkosemittel, die ich verwende, ist das Risiko einer postoperativen Übelkeit mit Erbrechen sehr gering. Für den Fall, dass Sie dennoch über Übelkeit klagen sollten, halten wir , um Abhilfe zu schaffen, selbstverständlich entsprechende Medikamente vor. 

Falls Sie zu Hause angekommen feststellen, dass irgendetwas mit Ihnen nicht stimmen sollte, können Sie mich unter 0163-2877826 kontaktieren. Sollten Sie jedoch einen akuten Notfall haben, zögern Sie nicht unter 112 den Rettungsdienst anzurufen.

Beruhigungs-/Schlaftabletten am OP-Tag oder einen Tag vorher werden aufgrund der aktuellen Studienlage und den einhergehenden Nebenwirkungen bei ambulanten Narkosen und bei Erwachsenen nicht mehr empfohlen. 

Ich hoffe, dass ich die meisten Ihrer Fragen bzgl. des Ablaufs einer Narkose und der Risiken beantworten konnte. Falls noch Fragen offen sein sollten, können wir diese gerne im Aufklärungsgespräch besprechen.

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Falls Ihnen meine Ausführungen oben nicht gereicht haben, kann ich Ihnen für weiterführende Informationen die Internetpräsenz des BDAs (Berufsverband Deutscher Anästhesisten) empfehlen:
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